Erweiterung HAK I + II

Wels, Österreich
Nicht offener Realisierungswettbewerb
mit vorgeschaltetem EU-weitem Bewerbungsverfahren 2014 | 2. Platz

 

Städtebau

Vorgeschlagen wird ein kompakter Baukörper in zentraler Lage, der in Bezug auf den Bestand um ein halbes bzw. eineinhalb Geschosse nach unten versetzt ist. So kann das gewünschte Raumprogramm unter Einhaltung der Bebauungsbestimmungen auf vier Ebenen untergebracht werden, wobei die beiden Obergeschosse gänzlich als Vollgeschosse ausgebildet werden können. Diese schließen jeweils an die einzelnen Bestandsgebäude an – sie werden zu einem durchgängigen Gebäudekomplex zusammengefasst. Auf den ersten Blick sind die Freibereiche in zwei Höfe unterteilt. Auf den zweiten Blick wird deutlich, dass durch die Kompaktheit des Erdgeschosses und des Untergeschosses und durch die zugehörigen abgesenkten Freibereiche ein zusammenhängendes Freiraumkontinuum entsteht. Der darüber liegende Innenhof der Obergeschosse ist zum EG bzw. UG halb versetz. Somit dringt das Tageslicht weit in die Tiefe und erhellt auch die überdeckten Freibereiche. Die miteinander verwobenen Außenräume bieten ein hohes Maß an vielfältiger Nutzung und unterschiedlicher Bespielbarkeit - Sport Hof, Boulderwand, Veranstaltungshof, multifunktionale Aktionsbereiche, Pausen Hof, Begegnungs- und Rückzugszonen, sowie Lern- und Spielbereiche - vorübergehend kann der östliche Hof auch noch zum Parken genutzt werden.

Architektur

In der architektonischen Ausformulierung wird ganz bewusst auf Klarheit und Einfachheit gesetzt. Der zurückhaltende Ansatz ermöglicht ein modernes Schulgebäude, das durch den ausdrücklichen Verzicht auf kurzlebige und modische Gestaltungselemente die Langlebigkeit und Nachhaltigkeit sichert und somit auch einen wesentlichen Beitrag zur Kosteneffizienz leistet.

Der Fokus des Projekts liegt auf schlüssigen räumlichen Zusammenhängen in den Außen- und den Innenbereichen. Dabei stehen Flexibilität und Multifunktionalität im Vordergrund. Somit kann mit einem Minimum an Aufwand ein Maximum an Nutzungsvielfalt geschaffen werden.

Die Freiräume Sport Hof und Pausen Hof sind über Treppen- und Sitzstufenanlegen  mit den abgesenkten Vorbereichen des multifunktionalen Saales verbunden. Großzügig zu öffnende Fassadenelemente lassen Innen- und Außenbereiche miteinander verschmelzen und schaffen einen multifunktionalen Aktionsbereich inmitten des vielfältig nutzbaren Ganzen.

Was im  Außenbereich als Hoflandschaft zum Ausdruck kommt findet im Inneren der Obergeschosse als Lernlandschaft seine Entsprechung. Flexible Klassentrennwände und die räumliche Abfolge von Begegnungs- und Rückzugszonen ermöglichen unterschiedlichste Raumkonfigurationen und vielfältige Nutzungsmöglichkeiten.

Funktion

Die neu geschaffenen Funktionsbereiche sind übersichtlich und klar zusammengefasst. Die vorgeschlagene Gebäudekonfiguration ermöglicht die direkte Verbindung aller neuen und bestehenden Bauteile sowie aller Geschosse.

Der Mehrzweckbereich im UG ist mit den Garderoben und Nebenräumen zu einer eigenständigen Funktionseinheit zusammengefasst. Er ist sowohl vom nördlichen Bestands Gebäude, als auch von den einzelnen Freiraumbereichen her direkt erreichbar. Eine unterirdische Anbindung an das südlich gelegene Gebäude mit seinen Turnsälen ist an denkbar.

Im Erdgeschoss bilden die naturwissenschaftlichen Sonderunterrichtsräume mit den Sammlungen und dem Labor eine eigenständige Funktionseinheit.

In den beiden Obergeschossen befinden sich jeweils die betriebswirtschaftlichen Zentren sowie die einzelnen Klassen. Die Trennwände zwischen den einzelnen Unterrichtsräumen bzw. zu den Erschließungsflächen hin können weitgehend flexibel ausgeführt werden. In Kombinationen mit den Rückzugs- und Begegnungszonen wird so die Umsetzung eines neuen pädagogischen Konzeptes ermöglicht. Neben dem sachlichen Lernen kann auch das soziale Lernen in unterschiedlichen Situationen, Formen und letztlich veränderbaren räumlichen Konfigurationen gefördert werden.